Mülheim an der Ruhr
Hier finden Sie Auszüge aus der Zeittafel von Mülheim, die von den Mitarbeitern des Stadtarchives erstellt wurde. Ausführlicher ist die Zeittafel unter www.stadtarchiv-muelheim.de zu finden.
796
Erwähnung eines Waldes namens Heißen (Heissi) in Zusammenhang mit Rodungen
811
Nennung von Menden (Menethinna) in einem Verzeichnis der Abtei Werden. Dies ist die erste verlässlich datierbare Erwähnung des Namens eines späteren Mülheimer Stadtteils.
873
Erwähnung einer Kirche in Mintard (Mintyrt)
883/884
Vermutliche Entstehung der Ursprungsanlage von Burg Broich als Sperrfort zur Sicherung des Ruhrüberganges gegen die Normannen. Im 11. Jahrhundert Umbau der aufgelassenen Befestigung zur Burg.
um 1000
Erwähnung der Orte Fulerum (Fulramon), Raadt (Rotha), Speldorf (Spelthorpe), Saarn (Sarnon), Winkhausen (Winninghuson), Styrum (Stiarhem) und Mülheim (Mulinhem) in Schenkungsurkunden
1067
Nachweis von Styrum als Reichsgut. Aus Teilen des Reichsgutes entsteht später die kleine reichsunmittelbare Herrschaft Styrum. Karte
1093
Erwähnung von „Muilenheim" als Gerichtsstätte des Ruhrgaues. Es ist die erste datierte Nennung Mülheims. In derselben Urkunde sind die Edelherren von Broich (Brouche) zum ersten Mal im Mülheimer Raum belegt.
1214
Gründung des Zisterzienserinnenklosters Saarn (10.Mai)
1266
Erwähnung der Pfarrei Mülheim
1443
Eroberung von Burg Broich. In der Folge ändern sich die machtpolitischen Verhältnisse im unteren Ruhrtal.
1554
Nachweis von reformatorischen Änderungen in Mülheim
1591
Sieg der Reformation in der Herrschaft Broich
1598
Erstürmung von Schloss Broich durch spanische Truppen. Es wird so schwer zerstört, dass die Schäden erst Jahrzehnte später behoben werden können.
1639
Einrichtung einer Schuhmacher- und Löherzunft durch den Broicher Landesherrn Graf Wilhelm Wirich von Daun-Falkenstein
1644-48
Wiederaufbau und Neubefestigung von Schloss Broich
1745
Geburt von Carl Arnold Kortum in Mülheim (5. Juli). Er studiert Medizin und lässt sich in Bochum als Arzt nieder. Bekannt wird er als Verfasser der "Jobsiade".
1769
Tod von Gerhard Tersteegen (1697-1769), Mystiker und Pietist, in Mülheim (3.April).
1801
Gründung einer Gerberei durch Jean-Baptiste Coupienne, den Stammvater der Mülheimer Lederindustrie Karte
1808
Entstehung der Munizipalität Mülheim. Das Gemeindegebiet umfasst die aufgelösten Herrschaften Broich und Styrum. Zum ersten Mal in der Geschichte ist Mülheim damit eine selbständige Gemeinde (nach französischem Recht).
1808
Aufhebung von Kloster Saarn nach fast 600-jährigem Bestehen durch die französische Verwaltung. Die Klostergebäude werden versiegelt.
1824
Tod von Carl Arnold Kortum (15. August)
1842
Bau des ersten Mülheimer Rathauses
1845
Fertigstellung der Hafenanlagen
1846
Aufteilung der Bürgermeisterei Mülheim in eine Stadt- und eine Landbürgermeisterei. Der Stadtbürgermeisterei wird die revidierte Städteordnung von 1831 verliehen, sodass Mülheim jetzt auch nach preußischem Recht Stadt wird.
1861
Gründung der Lederfabrik Lindgens
1862
Anschluss Mülheims an das Eisenbahnnetz mit Eröffnung der Strecken Dortmund-Bochum-Steele-Essen-Mülheim-Duisburg sowie Oberhausen-Mülheim. Die Ruhrschifffahrt wird in den folgenden Jahren zunehmend durch die Eisenbahn verdrängt.
1878
Vergrößerung der Stadt Mülheim um die Gemeinden Eppinghofen und Mellinghofen. Die Landbürgermeisterei Mülheim wird in die Bürgermeistereien Broich, Styrum und Landbürgermeisterei Mülheim (ab 1879 Bürgermeisterei Heißen) aufgeteilt.
1893
Geburt des Malers Otto Pankok in Saarn
1897
Verkehr der ersten elektrischen Straßenbahn in Mülheim. Die Dampfstraßenbahn von Duisburg nach Broich, die schon seit 1887 existiert, wird ebenfalls auf elektrischen Betrieb umgestellt.
1897
Errichtung einer neuen Hauptpost auf dem bis dahin weitgehend unbebauten Schollenfeld. Das Gebäude wird 86 Jahre lang genutzt. Seit 1994 ist die „Alte Post" Sitz des Städtischen Museums.
1904
Eingemeindung der Bürgermeisterei Broich sowie der Gemeinden Styrum und Holthausen. Mülheim wird kreisfrei (1. Januar).
1908
Der 100.000ste Einwohner wird geboren: Mülheim wird Großstadt (9.April)
1914
Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Kohlenforschung, für dessen Ansiedlung sich Oberbürgermeister Paul Lembke sehr engagiert hatte (27. Juli)
1926
Eröffnung der Stadthalle, errichtet nach den Plänen der Architekten Großmann und Fahrenkamp.
1929
Eingemeindung von Selbeck, Mintard und Ickten
1933
Machtergreifung der NSDAP in Mülheim: Einsetzung von Staatskommissar Wilhelm Maerz als Oberbürgermeister
1936
Einweihung der Freilichtbühne Soldaten
1938
Erwerb von Schloss Broich durch die Stadt Mülheim
1938
Zerstörung der Synagoge am Viktoriaplatz durch Brandstiftung in der Reichspogromnacht. Die Überreste werden im Februar 1939 abgetragen.
1945
Einmarsch amerikanischer Truppen in Mülheim (11.April). Damit ist der Zweite Weltkrieg für Mülheim beendet. Die Einwohnerzahl beträgt nur noch 88.000.
1963
Chemie-Nobelpreis für Karl Ziegler (seit 1943 Direktor des Mülheimer Kohlenforschungsinstituts)
1964
Stilllegung der Hochöfen der Friedrich-Wilhelms-Hütte (11. Mai): Mülheim ist damit die erste Stadt des Ruhrgebiets ohne Hochöfen
1972
Mülheim hat 192.937 Einwohner (höchste Zahl in der Geschichte der Stadt)
1981
Übergabe der Sammlung Ziegler an das Städtische Museum
1981
Gründung eines zweiten Max-Planck-Instituts in Mülheim. Das MPI für Strahlenchemie geht aus der Abteilung Strahlenchemie des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung hervor.
2008
Stadtjubiläum: 200 Jahre Stadt Mülheim an der Ruhr. Grundlage ist die Erhebung zur Munizipalität durch Großherzog Joachim von Berg im Jahr 1808. Eröffnung des Gründer- und Unternehmermuseums (GuM) im Haus der Wirtschaft sowie des Klostermuseums im Kloster Saarn.
2013
Einweihung des Hauses der Stadtgeschichte/Musikschule (14. September)
2014
Sturmtief „Ela" richtet schwere Schäden in Mülheim an (9. Juni)
2016
Eröffnung des neuen Campus der Hochschule Ruhr West (6. Juni)